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Regelung des Touristenfischens in Norwegen – Richtlinien und Pflichten
Das Touristenfischen in Norwegen unterliegt strengen nationalen Vorschriften, die darauf abzielen, Meeresökosysteme zu schützen und eine nachhaltige Nutzung der Fischressourcen für zukünftige Generationen zu gewährleisten. Unternehmen, die Sport- oder Freizeitfischen für Touristen anbieten und bestimmte Kriterien erfüllen (z. B. einen jährlichen Umsatz von mindestens 50.000 NOK aus dem Touristenfischen und/oder Bootsverleih), sind verpflichtet, sich beim norwegischen Fischereidirektorat zu registrieren.
Diese registrierten Unternehmen sind außerdem verpflichtet, Fangdaten digital über vom Fischereidirektorat zugelassene Plattformen zu melden. Seit dem 1. Januar 2022 sind frühere Meldeformulare nicht mehr zulässig – alle Meldungen müssen nun digital und fortlaufend erfolgen. Dies gilt für alle Angelausflüge – unabhängig davon, ob Fische gefangen wurden oder nicht – und unabhängig von der Nationalität oder dem Wohnsitz der Touristen.
Die Meldepflicht betrifft insbesondere fünf Schlüsselarten: Kabeljau, Heilbutt, Köhler, Rotbarsch und Seewolf. Alle Fänge müssen nach Art, Datum, Boot und Anzahl dokumentiert werden. Auch Fische, die gefangen und wieder freigelassen werden – also nicht an Land gebracht werden – müssen gemeldet werden. Diese Praxis ist entscheidend, um ein vollständiges Bild der Belastung der Fischbestände zu erhalten.
Pflichten für Freizeitangler und Touristen – Fanggrenzen und Verhaltensregeln
Ausländischen Freizeitanglern ist nur die Verwendung von Handangeln wie Ruten und Schnüren erlaubt. Der Einsatz passiver Fanggeräte wie Netze, Reusen, Körbe oder Langleinen ist verboten. Ebenso ist der Verkauf des Fangs nicht gestattet.
Touristen, die mit einem registrierten Anbieter für Touristenfischerei angeln, dürfen bis zu 18 kg Fisch oder Fischprodukte zweimal pro Kalenderjahr ausführen. Fisch, der bei einem registrierten gewerblichen Händler gekauft wurde, fällt nicht unter dieses Limit – vorausgesetzt, der Kauf kann dokumentiert werden.
Fische unterhalb des festgelegten Mindestmaßes müssen sofort zurückgesetzt werden. Heilbutt, der länger als zwei Meter ist, muss immer freigelassen werden. Beim Angeln ist ein Mindestabstand von 100 Metern zu Fischzuchtanlagen einzuhalten. Bootsverkehr muss mindestens 20 Meter Abstand zu Anlagen und Verankerungen halten.
Die direkte Fangbeteiligung an Königskrabben ist nur im Rahmen eines genehmigten Programms in Finnmark erlaubt. Unter bestimmten Bedingungen dürfen ausländische Staatsbürger mit gültigem Jagdschein auch an der Jagd auf Küstenseehunde teilnehmen – vorausgesetzt, sie werden von einem norwegischen Staatsbürger begleitet.
Diese Regelungen wurden eingeführt, um Norwegens einzigartige Küsten- und Fjordlandschaften zu schützen und einen fairen Zugang zu den Meeresressourcen zu gewährleisten. Für aktuelle und rechtlich verbindliche Informationen empfiehlt sich der Besuch der offiziellen Website der Fischereidirektion oder eine direkte Kontaktaufnahme mit den Behörden.
Meldepflichtige Arten – Diese Fische müssen immer registriert werden
Mindestmaße im Freizeitfischen
Alle, die im Meer in Norwegen angeln, müssen sich an die Regeln zu Mindestmaßen halten. Ziel ist es, dass mehr Jungfische groß genug werden, um sich fortzupflanzen. Es gibt Ausnahmen für Arten wie Makrele und Köhler, solange der Fang nicht verkauft wird. Auch Lumb, Seewolf und Pollack unterliegen keinen Mindestmaßen. Die häufigsten Arten mit Mindestmaßen sind Kabeljau, Schellfisch, Krabbe und Hummer.
Wie schützen wir die Fische?
Um den Fang von untermaßigen Fischen zu vermeiden, kann man größere Haken verwenden, Netze mit größerer Maschenweite einsetzen oder andere Angelplätze ausprobieren. Wenn du kleine Fische fängst, befeuchte deine Hände mit Meerwasser, löse den Haken vorsichtig und setze den Fisch behutsam zurück. Ist der Fisch tot oder nicht überlebensfähig, darfst du ihn behalten und verzehren – aber dann solltest du deinen Standort oder die Methode ändern, um weiteren Kleinfang zu vermeiden.
Das gezielte Fangen von Fischen unter Mindestmaß kann mit Strafen geahndet werden, aber der Zweck ist der Schutz der Meeresressourcen – nicht die Bestrafung. Freizeitfischerei in den Fjorden hat einen echten Einfluss auf die Fischbestände. Auch wenn einzelne Angler nur wenig entnehmen, summiert sich der Gesamtfang. Wir sind privilegiert, vom Meer ernten zu dürfen – und es ist unsere gemeinsame Verantwortung, dafür zu sorgen, dass kleine Fische wachsen, laichen und zukünftige Generationen sichern können.
Hinweis: „Außerhalb von 12 sm“ bedeutet weiter als 12 Seemeilen (ca. 22 km) von der Küste entfernt – also außerhalb des norwegischen Hoheitsgewässers, aber innerhalb der Wirtschaftszone.